Die Meldung, die das Leben schrieb !
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Erstklassige Hündin

Ein Polizeieinsatz der andern Art: Die Beamten Kesseli und Amrein hatten die Order, eine blinde Passagierin

aus dem Regionalzug S8 zu holen - die Mischlingshündin Kenya

 

von Sabine Steiger

Als der Einsatzbefehl der Zentrale über Funk kam, kontrollierten die beiden Luzerner Kantonspolizisten
gerade einen Töffli-Fahrer. Es war 18.13 Uhr, Freitag, 4. Januar. Polizist Patrick Kesseli trautseinen Ohren nicht. Blitzartig soll er mit seinem Kollegen Fredi Amrein nach Sursee LU zum Bahnhof fahren.
Im Zug der Regionallinie S8 befinde sich eine blinde Passagierin - eine Hündin namens Kenya.

In einer halben Stunde würde der Zug fahrplanmässig nach Luzern zurückfahren. Zehn Minuten später waren die beiden Polizisten vor Ort.

Auf den Bahnsteigen kein Mensch weit und breit. Gähnend leer auch die S8 auf Gleis zwei.

«Die Hündin ist weg», dachte Polizist Kesseli. Er blickte durch alle Fenster der Zugwagen, bis er sie
im letzten, im Abteil erster Klasse, entdeckte. Der Windhund,Border-Collie-Mischling sass auf dem bequemen Sitz.
Alle Reisenden waren ausgestiegen. Niemand im voll besetzten Pendlerzug hatte bemerkt, dass die Hündin allein unterwegs war.

Derweil spielte sich bei Kenyas Herrchen und Frauchen zu Hause ein Drama ab. ,..., führte Kenya
A.H ging mit die Hündin seiner Freundin , Gassi - dann passierte das Malheur. Bei der kleinen Bahnstation
Rothenburg Dorf führte der Weg kurz das Perron entlang.

«A.H Wir steuerten auf die Unterführung zu. Im selben Augenblick hielt der Zug an», A.H sagt ......

Personen stiegen aus und ein,A.H und Kenya wurden getrennt. Zwei Sekunden reichten. Die Hündin stieg im  Menschengedränge in die S-Bahn.

«Ich realisierte es sofort», erinnert sich A.H an den Schreckensmoment.
Doch es war zu spät. Die Zugtüren schlossen sich und öffneten sich nicht mehr.

Um 17.56 Uhr fuhr der Zug ab.

Verzweifelt rief A.H die Notrufnummer 117 an - und wurde zweimal abgewiesen. Erst beim dritten
Versuch erbarmte sich eine Polizistin des weinenden Mannes. Auch bei Hundebesitzerin , flossen die Tränen. Noch ahnte sie nicht, dass die Polizei ihrem Liebling bereits auf der Spur war.

Die Beamten Kesseli und Amrein staunten ob der wohlerzogenen Kenya. Sie liess sich von Patrick Kesseli

folgsam am Halsband aus dem Zug und in den Wartesaal führen, machte brav sitz.

Nun interessierten sich die Leute plötzlich für den Hund neben dem Mann in Uniform.

Ist er gefährlich? Ist etwas passiert? Ist das ein Drogenhund?

«Nur eine Schwarzfahrerin», antwortete Kesseli trocken.

Mit einer Spanngurte improvisierten die Kantonspolizisten eine Leine. «Ein braver Hund.
Er gab Pfötchen, folgte jedem Befehl - sie wäre ein guter Polizeihund geworden», schwärmt Kesseli.

Um 19.45 Uhr trafen M.T  und ihr Freund am Bahnhof Sursee ein.

«Das wird teuer», dachten sie.

Doch die Freude über das Wiedersehen rührte die Polizisten. Eine Busse gabs nicht -

«das ist unser Neujahrsgeschenk», sagten Kesseli und Amrein.

Ein Geschenk auch für Kenya. Mit fünf Monaten wurde sie krank von M.T und A.H aus einer dubiosen Tierpension gerettet.

 

«Wir haben die ängstliche Kenya zwei Jahre lang aufgepäppelt.

 »M.T ist über die neue Reiselust ihrer Hündin fassungslos.

Fünf Stationen hatte ihre Reise gedauert.

Sie wäre wohl sitzen geblieben - bis zur nächsten Billettkontrolle. Quelle: schweizerfamilie

und die moral von der geschicht: passt immer gut auf euere lieblinge auf !


nicht jedes abenteuer endet so glücklich
.....

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Kommentare: 1
  • #1

    Liliane Gérard (Mittwoch, 25 Juli 2012 12:13)

    ... ist ja eine rührende Geschichte mit der lieben Kenya!
    Vielen Dank für die Einstellung!
    Was man mit vierbeinigen Freunden so alles erleben kann, ist einfach sagenhaft! Oft sind sie auch Vermittler tollen Freundschaften!
    Weiterhin viel Glück und Freude mit Kenya!
    Herzlichen Gruss
    Liliane